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Heinkeltreffen Rheine 2022

Das Dreigestirn der Stammtische Rheine-Münster-Osnabrück hatte wieder eingeladen zum Regionaltreffen in Rheine, im Sportlerheim des TSV Gellendorf. Da waren wir schon einmal und das war fein, da wollte ich wieder hin. Vom 08.07.-10.07.2022 war geladen worden.

Eine lange Zeit des Nichtsehens liebgewonnener Heinkelfreunde aber im Herzen habend, liegt jetzt hinter uns und endlich habe ich mich aus meiner Diaspora herausgewagt und bin auf Tour nach Rheine gegangen. Vom neuen Wohnort in der schönen Heide, waren es nur knappe 300 km, jedenfalls hat mich meine Uschi so gelotst.
Bei bestem Wetter, nicht zu warm und nicht zu kalt und regenfrei kam ich am Goldhügel an und machte erstmal die Begrüßungsrunde. War das eine Freude so viele gereifte Gesichter wiedersehen und meist auch knuddeln zu können. Den Einen oder Anderen wollte man gar nicht wieder loslassen. Leider fehlten mir auch die sehr, die ich nie wieder in den Arm werde nehmen können. Es war dann doch eine lange Zeit ohne einander.
Nachdem ich meinen bereits vorher eingetroffenen Paps begrüßt habe, ging es nahtlos an das Kuchenbüffet. Daaaa hatten die fleißigen Damen aber wieder aufgefahren, uijuijuiiii. Es ist nicht bei einem Stück geblieben.

Für Alle die schon ganz dringend ein paar Meter Asphalt unter die Reifen bekommen wollten, war eine kleine Ausfahrt am Nachmittag angeboten und wurde auch fleißig angenommen.
Am Abend wurde dann lecker gegrillt und natürlich – nicht nur Benzin – gequatscht, bis der Tresen irgendwann um bei Mitternacht dann auch ins Bett wollte. Genau diese fleißigen Personen waren nämlich am kommenden Morgen schon wieder zeitig vor Ort und haben ein Frühstück gezaubert, das mir jetzt noch das Wasser wieder im Schnütchen zusammen laufen lässt. Wer so lecker und angenehm gesättigt und verwöhnt in den Tag starten kann, dem kann doch praktisch gar nix mehr die Laune verderben. Der Tag konnte kommen.
Eine Wiedereinsteigerin, deren Namen wir hier natürlich nicht verraten werden, hatte bei der Ausfahrt bemerkt, dass ihr Hinterreifen wieder Luft gelassen hatte, obwohl er doch Gestern erst nachgepumpt worden war. Das konnten Paps und Werner Schlüter natürlich so nicht stehen lassen und bevor sich die Fahrerin auch nur ihrem Täschchen mit dem Bordwerkzeug zuwenden konnte, war das Rad schon ausgebaut, das Reserverad abgenommen und angebaut, zack noch das alte Rad wieder unter den Gepäckträger geschraubt, Zeit genommen; 7 Minuten. Und ein staunendes Gesicht einer frohen Besitzerin. Die Ausfahrt konnte sie mitfahren. So sind die Heinkelfreunde.

Leider hat sich keine weitere Gelegenheit zum Schrauben ergeben. Auf unseren traditionell nie vor Mitternacht eintreffenden und dann meist in den letzten technischen Zügen liegenden Hans-Peter haben wir diesmal vergeblich gewartet. Ich habe ihm schon eine Rüge erteilt und nachgefragt und er hat Besserung gelobt.
Um 11:00 wurde dann zur Abfahrt geblasen und 44 Roller inklusive mehrerer Gespanne und einem Roller mit Campi plus einem Kabinchen setzten sich in Gang. Da ich ganz hinten fahren durfte, war das ein zauberhafter Anblick. Da bekam man glatt Piesch inne Augen, weil ich das so lange nicht haben sehen dürfen.
Ganz nach Art der drei Stammtische ging es über kleine Straßen mit wenig Verkehr dann nach Ibbenbüren zum Teichpark Naturagart. Das war eine sehr schöne Idee, besonders bei dem grandiosen Kaiserwetter. Die unterirdischen Aquarien mit den verschiedenen, ziemlich großen, Stören waren sehr imposant. Der große und tiefe Naturtauchsee scheint ebenso beliebt zu sein. Man konnte sich etwas zum Essen besorgen und in lauschiger Umgebung einfach dem Tag genießen.

Kaum nach der Ankunft zurück am Platz, musste sogleich wieder das Kuchenbuffett inspiziert werden und frühes Erscheinen sichert ein Stück von der Zitronen-Creme fraiche-Sahneschnitte. Wir hatten ja auch so lange nichts mehr gegessen. Und immer wieder nette Leute am Tisch mit denen man gleich wieder ins Gespräch kommen konnte. Das nahm ja gar kein Ende aber schön war’s.

Dann stand ja auch noch die Heinkel Olympiade auf dem Programm, welche auch bereits schon Tradition geworden ist auf diesem Treffen. 1. Drei ziemlich lange Nägel mit möglichst wenigen Schlägen ins Holz befördern. 2. Schätzen wie viele Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben unterschiedlichster Größe in einem Schraubverschlussglas waren. 3. Mit einem Heinkelreifenschlauch den Quirl einer handgekurbelten, historischen Waschmaschine zu überwerfen. Also wie Ringreiten nur ohne Pferd und in der Waagerechten. 4. Zündkerzenzielwurf in einen Eimer. Trotz Pappeinlage zur Entschärfung der Sprungkraft der Zündkerzen, gab es eher weniger Liegenbleiber – auch wie immer. 5. Der Zitteraal. Der Kupferdraht in Silhouette eines Heinkels und mit einem Stab mit Öse ebenfalls aus Kupferdraht. Diese Öse musste dann ohne den anderen Draht zu berühren, einmal um alle Kurven und Kanten manövriert werden, sonst hat es bös gepiept. Es war sehr interessant, welche Techniken alle zur Anwendung kamen. Ob von vorne nach hinten oder hinten nach vorne, mit beiden Händen oder nur mit einer Hand aber fast immer mit Zungenspitze zwischen die Lippen geklemmt .
Es war wie immer eine Mordsgaudi. Viele lustige Sprüche wurden geklopft, andere wurden angefeuert, es wurde gejubelt und für die ruhige Hand bewundert. Und es wurde viel gelacht und Lachen ist gesund.
Einige ganz Eilige fingen jetzt schon mit der Verladung ihrer Schätzchen an und konnten sich so wenigstens ordentlich verdienten Hunger erarbeiten, damit man das abendliche Buffet mit Schnitzeln, Buletten, leckeren warmen Saucen sowie diversen Salaten auch genießen konnte. Es war wieder genug für Alle und auch noch für ein paar mehr am Start. Unsere Gastgeber hatten es aber ausgesprochen gut mit uns gemeint.

Nach der gemeinsamen Schlemmerei ging es wieder an die Tische im überdachten Bereich. Die Siegerehrung wollte doch noch vollzogen werden. Die älteste Teilnehmerin mit 81 war schnell gefunden und auch der älteste Teilnehmer mit 83 ebenfalls. Wenn ich in dem Alter noch so fit sein werde, dann bin ich aber froh. Der jüngste Teilnehmer mit 10 Jahren war schon wohlbekannt aber ein weibliches Pendent in dieser Altersklasse fehlte. 1995 war ich mit zarten 26 Lenzen in Salzbergen mal jüngste Teilnehmerin gewesen. Sollte ich etwa mit 53 Jahren jetzt nochmal dieselbe Ehre erhalten? Nein, ich wurde noch knapp um ein Jahr unterboten! Da konnte ich mein Krönchen aber gerade noch so wieder richten und den Kelch an mir vorüberziehen lassen aber lustig wär es schon gewesen…irgendwie.

Nun wurden die Schwätzchen von Gestern wieder fortgesetzt oder ganz Neue angefangen. Die Ereignisse des Tages und wie schön das Alles war wurde silbenreich besprochen und natürlich, dass wir das auch noch einmal gerne erleben würden mit der ganzen Besetzung. Jede Menge Heinkelgarn konnte gesponnen werden, da waren ja auch die Richtigen dabei.
Auch am Sonntagmorgen wurden wir wieder feudal verwöhnt unter anderem mit leckeren Käse-Schinken-Croissants. Ich war so pappensatt und jetzt noch aufsatteln und Zelt abbauen? Puuhhh aber hilft ja nix.

Leider hatten wohl viele heftigen Stalldrang, denn um 10:30 war der Platz praktisch leer. Sehr schade aber so ist das nun mal.
Ich habe an diesem Wochenende nur freundliche und lächelnde Gesichter gesehen und dass nach der langen und unerfreulichen Zeit für uns Alle.
Ich hatte eine lange Rückfahrt und viiiiiel Zeit mir Gedanken zu machen, ob es nicht auch in der Heide mal ein Treffen dieser Größe geben könnte. Ich muss da erstmal den Bürgermeister anschnurren und wenn ich den an meiner Seite habe, dann sollte der Rest auch möglich sein. Wie das so ist auf dem Land.
Bleibt gesund und munter und pflegt Eure Schätzchen weiter so gut. Herzliche Grüße im Viertakt
Caro